Das Mosaik an der Siegessäule von Berlin
(for English scroll to the end of the blog) An einem dieser schönen, glasklaren Maitage stoppte ich auf meinem Rad-Weg von Charlottenburg nach Mitte an der Siegessäule, um mir die Mosaiken anzusehen. Zwar habe ich Schwierigkeiten mit der Heroisierung von Kriegen, aber das Mosaik als eine der haltbarsten Techniken in der darstellenden Kunst, weckt unabhängig vom Inhalt, mein Interesse. Der preußische König Wilhelm I. regte 1864 nach dem Deutsch-Dänischen Krieg Denkmalsetzungen auf den Schlachtfeldern wie auch in Berlin an. Innerhalb weniger Jahre kamen zwei weitere siegreiche Kriege hinzu, 1866 der Deutsche Krieg gegen Österreich sowie 1870–1871 der Deutsch-Französische Krieg. Die drei Segmente der Siegessäule und die krönende Bronzeskulptur der Viktoria sollten an diese Siege erinnern und sind in den Szenen des späteren Gemäldes der Säulenhalle abgebildet. Ein interessanter Fakt: Wilhelm I. hatte an diesem Gemälde von Anton von Werner, welches als Vorlage für das Mosaik diente, die drastische Darstellung des in den Staub geworfenen Napoleon III. beanstandet. Wilhelm I. wollte auch nicht auf dem Thron des Deutschen Reiches dargestellt werden. Werner ersetzte ihn durch die allegorische …